Charon – Der Fährmann

 

Charon (altgriechisch Χάρων, Kurzform zu χαροπός charopós „mit funkelnden Augen“ ist in der griechischen und römischen Mythologie der düstere, greise Fährmann, der die Toten für einen Obolus (Münze) in einem Boot über den Totenfluss – meist den Acheron, häufig werden auch die Flüsse Lethe und Styx genannt – bringt, damit sie ins Reich des Hades, des Herrschers der Unterwelt, gelangen. Die dem Fährmann gewidmeten, meist in Höhlen oder Felsöffnungen gelegenen Kultstätten werden als Charoneia bezeichnet.

 

Der Mythos

 

Charon, der Sohn des Erebos und der Nyx, bringt die Toten über den Totenfluss zum Eingang des Hades. Auf die Fähre dieses unbestechlichen Fährmannes darf nur, wer die Begräbnisriten empfangen hat und wessen Überfahrt mit einer Geldmünze, dem sogenannten „Charonspfennig“ (Obolus), bezahlt worden ist. Diese Münzen bekommen die Toten unter die Zunge gelegt. Dem Mythos zufolge verwehre Charon unbestatteten Toten den Zugang, sodass sie hundert Jahre am Ufer des Flusses als Schatten umherirren müssten, bis er ihnen die Überfahrt gestatte.