Fast 20 Jahre ist es her, als alles begann. Von den 20 Jahren habe ich dann 18 Jahre gebraucht, um zu verstehen, was da mit mir vor sich ging. Erst in der dunkelsten Zeit meines Lebens erkannte ich es. Doch das Erkennen allein reichte nicht. Ich musste lernen zu verstehen, lernen zu begreifen und vor allem lernen zu akzeptieren, ein Engel auf Erden zu sein.

 

20 Jahre lang hat "man" mich darauf vorbereitet. Ich wusste, dass ich anders bin. Doch all die Zeit konnte ich es mir nicht erklären, das Warum.  Bis zu jenem Tag ...

 

Doch beginnen wir die Geschichte von vorn.

 

 


Kapitel 1 Der Anfang

 

Ich erinnere mich nicht mehr an das Datum, aber ich weiß, dass es ein Mittwoch war im Mai 2001. Vielleicht ist mir das auch schon früher mal passiert und ich habe es nicht für voll genommen oder überhaupt wirklich mitbekommen, doch an diesem Mittwoch im Mai 2001, wachte ich aus einem kurzen, aber seltsamen Traum auf, welcher mich für einen Moment sehr beschäftigte. Im Laufe des Tages geriet dieser aber immer mehr in Vergessenheit, bis am Abend etwas passierte, was ich bis heute nicht vergessen habe.

 

In diesem kurzen und seltsamen Traum träumte ich eine Zahlenreihe. Lottozahlen? Ich machte mir darüber eher weniger Gedanken und schon gleich gar nicht Hoffnungen. Wer träumt denn bitte Lottozahlen? Doch am Abend dieses Mittwochs sollte ich eines besseren belehrt werden. Die Abendnachrichten liefen im Radio und endeten mit der Ziehung der Mittwochs Lottozahlen. Als ich die Zahlen hörte, entglitten mir wahrscheinlich sämtliche Gesichtszüge. Beinahe fassungslos hörte ich die Zahlenreihe, welche exakt jene Zahlen waren, welche ich geträumt hatte.

 

Es hätte mein Leben wohl in andere Bahnen gelenkt, wenn ich diese Zahlen gespielt hätte. Doch mein Leben sollte sich kurz darauf auch ohne diesen entgangenen Gewinn von jetzt auf gleich komplett ändern.

 

Hierbei lag es nicht daran, dass mir ein kleiner Reichtum entgangen war/ist. Denn ich hatte dieses aus gutem Grund bewusst verschwiegen. 

Dennoch kam es zu einer doch eher unerwarteten Lebensveränderung. Trennung-Umzug-Scheidung. Trennung und Scheidung erwiesen sich aber eher als Glücksfall. 

 

Nur hinter dem Umzug steckte mehr. Ich war zurück in die Nähe meiner Heimat gezogen. Dahin, wo ich vorher schon wohnte und wo ich auch ein paar gute Freunde hatte, die mich unterstützten in der Zeit.

 

Hier begann eine Zeit, welche ich genauso wenig vergessen habe wie den ersten Traum. Nur kurze Zeit nach dem Umzug in eine neue Wohnung ereilten mich Träume von einer solchen Intensität, welche ich noch nie zuvor in meinem Leben wahrgenommen habe oder jemals für möglich gehalten hätte. 

 

Um was es genau in den Träumen ging, kann ich nicht mehr sagen. Doch der Moment des Aufwachens glich fast einem Höllenritt. 

Es kam vor, dass ich aus einem Traum aufwachte, mit dem Gefühl, jemand würde auf meinem Brustkorb knien und mit beiden Händen meinen Hals zudrücken. Mein Herz pochte jedes Mal so laut, das man den Herzschlag hören konnte. Doch nicht nur der Herzschlag war hörbar, als ich aufwachte. Jemand versuchte in meine Wohnung zu gelangen! Ich lag in meinem Bett und war nicht in der Lage, mich in irgendeiner Art und Weise zu bewegen. Ich habe diese Bewegungsunfähigkeit nach einem plötzlichen Aufwachen bis heute nicht erklären können. Ich weiß nur, dass es beängstigend ist. 

Es blieb auch nicht bei diesem einen Mal. Nein, dieses Erlebnis hatte ich mehrfach, während ich dort wohnte und später auch an anderen Orten. 

 

Träume spielen auch im weiteren Verlauf eine große Rolle, welche mit der Zeit tragend wird. 

Noch heute kann ich mich an einige Details aus den Träumen von vor 20 Jahren erinnern.

 

Damals wusste ich nichts über Träume. Wenn mir etwas Geträumtes seltsam vorkam, las ich es in verschiedenen Traumdeutungen nach. 

Aus folgender Erinnerung würde wahrscheinlich jeder Mensch, der sich Gedanken über immer wiederkehrende Träume macht, in einer Traumdeutung nachlesen.

 

Ich träumte z. B. immer von ein und demselben Haus, welches ich immer nur durch den Hinterausgang verließ. Hinter dem Haus war ein sandiger Weg, der an einer Wiese entlang zu einem See führte, wo ich dann oft unter einem Baum gesessen habe. Wer dafür nun Traumdeutungen benutzt, um eine klare Antwort auf seine Fragen zu erhalten, wird mit so vielen Möglichkeiten konfrontiert, dass er am Ende verzweifelter ist, als es sein muss.

 

Aber dieses nur als Beispiel. Ich träumte viel und oft. Verstehen, wie man es vielleicht verstehen hätte sollen, konnte ich es nicht. Ich tat die Träume irgendwann nur als Träume ab und machte mir wenig Gedanken darüber. Obwohl ich spürte, dass sich etwas veränderte, dass ich mich veränderte. Oft kam der Gedanke, dass ich anders bin. Doch ich suchte die Erklärung eher woanders als im Übersinnlichen.

 

In dieser Zeit, in diesem Ort ereilte mich auch ein Erlebnis, was so unglaublich klingt, dass man es schon fast als Einbildung oder Spinnerei abtun könnte. Doch dieses Erlebnis war so real und Tatsache wie alles andere, was ich hier niederschreibe.

 

Folgendes war passiert: " Meine damals beste Freundin stand kurz vor der Entbindung. Es war ein Sonntag und wir wohnten vielleicht 100 Meter voneinander entfernt. Ich hatte es mir auf der Couch gemütlich gemacht und war kurz eingeschlafen, als ich plötzlich mit heftigen Schmerzen im Bauch und Rücken aufwachte. Ich hatte keinerlei Ahnung, woher diese Schmerzen so urplötzlich herkamen. Sie klangen auch schnell wieder ab, kehrten jedoch anfangs in unregelmäßigem Abständen, später in regelmäßigen Abständen immer wieder auf. Ich rief meine Freundin an und fragte, ob bei ihr alles ok sei und wie sie sich fühle. Sie antwortete, es ginge ihr gut, aber sie hätte ein Gefühl, es würde heute losgehen. Daraufhin erzählte ich ihr von meinen Schmerzen und plötzlich erschien alles irgendeinen Sinn zu machen. Wir verblieben beide damit, das Ganze zu beobachten. Ungefähr 4 Stunden später rief sie mich erneut an und fragte mich nun, wie es mir ginge. Ich hatte nach wie vor in regelmäßigen Abständen Schmerzen. Die Stunde um Stunde immer heftiger wurden. Nun wachten wir am Telefon übereinander und stellten fest, dass, wenn ich die Schmerzen hatte, ihr Bauch "hart" wurde. Weitere 2 Stunden später immer noch telefonierend, rief man dann doch die Hebamme an, um sicherzugehen. Ein CTG zeigte eine deutliche Wehentätigkeit, welche sie als werdende Mutter jedoch nicht spürte, dafür aber ich. Wir machten sogar noch Witze darüber, dass ich vielleicht mit in den Kreißsaal fahren solle, da ich ja nun praktisch und erwiesenermaßen die Wehen hatte (und ich war nicht schwanger), welche sie eigentlich hätten haben müssen. Letztlich fuhr sie dann aber doch allein mit ihrer Hebamme in die Klinik und wir verblieben so, dass sie sich melden würde. Ich hatte die ganze Nacht lang Schmerzen. Bis morgens um 4 Uhr! Danach waren die Schmerzen mit einem Schlag weg und ich konnte endlich schlafen. Am Vormittag des Tages wurde ich dann über die Geburt ihres Sohnes benachrichtigt. Ich fragte nach der Uhrzeit. Es war 4 Uhr morgens! "

 

Was es war, warum es so war ... Darüber kann man spekulieren oder es einfach als einmaliges und wahrlich aufregendes Ereignis sehen. Oder es aber auch als Übersinnlich einstufen.

 

2005 trennten sich dann unsere Wege aus Gründen, welche hier nicht von Relevanz sind, und ich zog erneut um.

Kapitel 2 Der Weg

 

Die nächsten Jahre wurde es ruhig mit Träumen. Zumindest kann ich mich nicht an etwas Gravierendes erinnern. Ich lebte mein Leben. Bis zum 18.12.2007. Der Tag, an dem ich die Nachricht erhielt, dass mein Großvater verstorben war. Für eine kurze Zeit begann es erneut mit den Träumen. Mal wurde ich hinterrücks erschossen, mal ertrank ich auf grausame Art und Weise. Das Ertrinken war in dem Sinne grausam, weil ich es spürte und voll mitbekam, wie das Wasser in meinen Ohren rauschte, immer mehr und mehr wurde. Ich wollte aufwachen, aber ich kam aus dem Traum nicht heraus. So musste ich mich zwingen, denn das Wasser stieg und stieg und ich rang nach Luft. Oder ich verunfallte als Beifahrer mit jemanden in dessen Auto. Die Frontscheibe zersprang bei dem Aufprall gegen die Mauer und die Splitter prasselten auf meine Beine. Auch dieses habe ich gespürt und bin mit Schmerzen wie tausend Nadelstiche aufgewacht.

 

 

Am 28.03.2011 ereignete sich jedoch wieder etwas, was mich nur wenige Tage später mit tiefer Betroffenheit begleitet, stutzig machte.

An jenem Tag, dem 28.03.2011, klingelte mein Handy. Mein Vater, seit einigen Jahren an Krebs erkrankt, lag im Sterben. Was dann passierte, habe ich wie eine Zeitlupenaufnahme in meinem Gedächtnis behalten. Eingebrannt für alle Ewigkeit. 

 

Es ist Montag. Ich werde darüber informiert, dass mein Vater im Sterben liegt. Ich bin sprachlos ... Weiß nicht, was ich sagen soll. Meine Augen suchen etwas. Irgendeinen Halt in der plötzlichen Leere. Ich sehe auf den Wandkalender. Mein Blick fällt auf den Wochentag Donnerstag. Das Telefongespräch endet. Donnerstag ... Was ich gerade tue, ist in keiner Weise zu erklären, geschweige denn erklärbar. Ich schaue nach den Wetteraussichten. Für Donnerstag ist Sonnenschein angesagt. Donnerstag ... Sonnenschein,  ... ein schöner Tag zum Sterben ... Gleich in der Früh.

 

Am Donnerstag, den 31.03.2011, klingelte morgens kurz nach 8 Uhr erneut mein Handy. Mein Vater war soeben verstorben.

 

Ich wusste, dass mein Handy klingeln würde, ich wusste, dass ich diese Nachricht erhalten würde und dennoch war ich fassungslos. 

Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn der Tag der Beerdigung stand noch bevor und ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde außer dem Gang zur Kapelle und dem Friedhof. Die Familienangehörigen saßen allesamt in der vordersten Reihe. Ich hörte die Worte des Pfarrers nur beiläufig. Mein Augenmerk lag auf dem aufgestellten Bild meines Vaters, den vielen Blumengestecken und den Kerzen, die angezündet waren. Es waren 6 Kerzen.

Wir waren 6 Familienmitglieder. (So war mein Gedanke zu jener Zeit, denn anders konnte ich es mir nicht erklären.) Dann spürte ich etwas, was ich ebenso wenig erklären kann. Wie einen Lufthauch, obwohl der Raum geschlossen war. Eine der 6 Kerzen erlosch wie von Geisterhand. Keiner hat es mitbekommen, keiner hat es gesehen oder gemerkt. Nur ich und ich starrte auf die erloschene Kerze und das Fenster ein Stück weiter darüber. Die Sonne schien herein und das letzte Lied erklang. 

Wieder begann eine Zeit der Träume. Träume, die ich nicht verstand. Die Träume hatten sich verändert. Plötzlich tauchten Fremde in den Träumen auf. Fremde, zu denen ich keinerlei besondere Beziehung hatte. Ich konnte es mir nicht erklären.

Diese Zeit wurde intensiver und dauerte längere Zeit an, ich träumte regelmäßig von Dingen, die ich nicht verstand, geschweige denn erklären konnte. 

Zum Beispiel begegnete mir in einem Traum ein junger Mann auf einem Krankenhausflur. Er lief auf Krücken einer Ärztin hinterher. Ich stand zwischen zwei Stationstüren und sah beiden nach. Ich hörte ihn zu der Ärztin sagen:" Ich nehme sie mit, sie kommt mit mir.", ich hatte keine Ahnung, dass er mich damit gemeint hatte, obwohl wir uns noch nie im Leben begegnet waren. Oder etwa doch?

 

 

Denn kurz darauf sollte etwas Ähnliches wie dieses geschehen und es wurde zum Albtraum meines Lebens. 

 

In einem anderen Traum aus dieser Zeit befand ich mich auf Sizilien (ich war in meinem ganzen Leben noch nicht einmal auf Sizilien). Wie ich dahin kam, weiß ich nicht. Was ich dort tat, weiß ich ebenfalls nicht. Aber ich erinnere mich, dass ich schwer krank wurde, als ich zurücksollte. Die Ärzte standen zunächst vor einem Rätsel. Bis einer von Ihnen herausfand, dass ich mich selbst vergiftet hatte, um nicht zurückzumüssen. 

Gnädigerweise verschwieg er jedoch sein Wissen und ich konnte bleiben.

 

Manchmal wünschte ich, ich hätte so manches früher erkannt. Aber hätte ich dann anders gehandelt? Die nächsten 4 Jahre habe ich sehr oft sehr schlimme Träume geträumt. Doch noch immer war nicht die Zeit gekommen, es zu verstehen, wie es ist. 

Kapitel 2.1 Fluch und Segen

 

Wir nähern uns langsam dem ersten Finale. Es ist das Jahr 2015. Ich habe momentan keine wichtigen Erinnerungen für diese Zeit.

 

Fahren wir also mit dem Jahr 2017 fort. Es ist das Jahr der erweiterten Veränderungen. Denn in diesem Jahr geschehen einige Dinge.

 

Der reale Albtraum endet mit meiner Flucht. Der Mensch, der mich jahrelang nur benutzt, belogen, gedemütigt und geschlagen hat, der Mensch, der es eigentlich nicht wert ist Mensch, genannt zu werden, ist Geschichte. Ich habe es geschafft, von ihm wegzukommen.

Doch nun werden sich bald die Ereignisse überschlagen. 

 

Es ist Sommer 2017. Ich habe wieder Kontakt zu einem lieben Menschen, den ich schon einige Jahre kenne. Und ich kenne ihn gut. Wir haben für kurze Zeit einen sehr intensiven Kontakt. Ich weiß, dass er schwer suizidgefährdet ist. Ich weiß, dass er es immer wieder vor hat. Auch in jener Nacht im Sommer 2017. Er wohnt 650 Kilometer von mir entfernt. Unser Kontakt besteht nur über Handy. Wieder einmal ist er verzweifelt. Es ist kurz vor Mitternacht und ich bin gerade von der Arbeit gekommen. Wir schreiben kurz, ich esse etwas und will schlafen gehen ... Doch als ich mich zum Schlafen lege, ist irgendetwas seltsam. Mich beschleicht ein seltsames Gefühl, doch ich bin so müde, dass mir die Augen zufallen und ich einschlafe. (Glaube ich zumindest, denn das, was jetzt gleich passiert, ist absolut surreal) 

Folgendes passiert:" Ich sehe ihn auf einer Brücke stehen. Es ist die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke. 107 Meter über dem Talgrund. Ein sehr beliebtes Ziel für Suizidgefährdete. Es ist dunkel und ich sehe ihn außerhalb des Brückengeländers stehen. Ich sehe mich nicht selbst, doch ich stehe direkt hinter ihm und meine Finger krallen sich in seinen Rücken, um ihn vom Sprung abzuhalten. Die Finger schmerzen nach einiger Zeit. Ich weiß nicht, ob ich etwas zu ihm sage. Ich halte ihn einfach nur fest. Er darf auf keinen Fall springen! Dann wird es laut. Rettung und Polizei tauchen auf. Vor uns taucht ein schwarzer Helikopter auf und steht in der Luft. Ich höre das laute Dröhnen der Rotoren. Fünf Polizisten kommen zum Brückengeländer, wo wir stehen. Dann geht alles sehr schnell. So schnell kann ich eigentlich gar nicht sehen. Sie zerren ihn zu fünft zurück auf die sichere Seite und fixieren ihn am Boden liegend. Er wehrt sich erheblich. Anschließend verfrachtet man ihn in den Rettungswagen und der ganze Spuk ist vorbei. "

Kapitel 3 Die "Anderen"

 

Ab Jetzt, werden sich die Ereignisse überschlagen. 

 

Nur kurze Zeit, nachdem ich obiges Erlebnis hatte, tauchte erneut ein Mensch in meinem Leben auf, der in kürzester Zeit sehr wichtig werden sollte. 

Es ist Oktober 2017 und besagter Mensch taucht aus dem Nichts in meinem Leben auf. Auf irgendeine Art und Weise sind wir stark miteinander verbunden, wie sich bald herausstellen wird. (Wer er war/ist, woher er kam/kommt, muss ich an dieser Stelle leider verschweigen. Was ich aber sagen kann, ist, dass er ein "Anderer" ist.)

Wir sind uns sehr vertraut, obwohl wir uns nicht kennen und er erzählte mir bald von seiner "Verbündeten", die schwer verletzt im Krankenhaus (im Koma) liegt und um ihr Leben kämpft. Mich berührt diese Geschichte sehr. Ich kenne sie kaum, aber ich spüre, dass auch uns etwas verbindet. Und während er mir davon erzählt, dass sie im Koma liege, sehe ich aus dem Nichts heraus einen Engel auftauchen und ich sehe sie. Behutsam legt der Engel seine Flügel um sie, hebt sie auf und bringt sie auf eine Wolke. Ich empfinde dieses Bild, was sich da vor meinem geistigen Auge abspielt, auf seltsame Art und Weise beruhigend. (Auch, wenn es total überspannt klingt.) Mein Gefühl sagt mir, dass der Engel sie dorthin bringt, damit sie sich erholen kann. Ich erzähle ihm davon und wir reden fast jeden Tag nur über sie. 

Er besucht sie sehr oft im Krankenhaus, aber sitzt immer nur stumm an ihrem Bett und wartet auf ein Wunder. Ich sagte ihm, dass er mit ihr reden soll, sage ihm, er solle ihr etwas erzählen. Doch ich weiß, woher auch immer, dass er es nicht kann. So tue ich es. Ich kenne sie kaum, doch uns verbindet etwas und ich bete für sie und beginne einfach meine Gedanken zu ihr in die Nacht hinein zu erzählen. Jede Nacht wiederhole ich es immer und immer wieder. Bis ich die Nachricht erhalte, dass sie aus dem Koma aufgewacht ist.

 

Dann, nur wenige Tage nach meinem Geburtstag im November 2017, spürte ich (zu diesem Zeitpunkt war ich bei der Arbeit. Ich arbeitete an einer Tankstelle) zum allerersten Mal etwas, was mich aufmerksam machte und zugleich beunruhigte. Ich spürte Blicke, die mich minutenlang beobachteten. Doch ich konnte sie nicht zuordnen. Ich spürte, jemand ist hier und beobachtet mich (getarnt als Kunde). Es machte mich nervös. Ich wusste nicht, was hier gerade passiert. Es war ein mulmiges Gefühl.

 

Später erfuhr ich, dass mein Gefühl mich nicht trog. Denn er gestand, bei mir, bei der Arbeit gewesen zu sein, nur um zu sehen, was für ein Mensch ich bin. Nur konnte er sich leider nicht zu erkennen geben. Er sagte mir auch, dass er nicht allein da gewesen ist. Sondern 3 weitere "Andere" ihn begleitet haben. Unter ihnen auch die "Verbündete", die im Koma lag. Sie wollte sich bei mir bedanken, doch sie konnte es nicht.

Jetzt in diesem Moment, wird mir zum ersten Mal klar, dass es nicht nur irgendwas seltsames ist, was ich schon längere Zeit ahne. Jetzt beginne ich langsam zu begreifen. Jedoch nur langsam.

 

Unsere "Beziehung" vertieft sich sehr stark. Seine Erzählungen (die eigentlich nichts im Gegensatz zu meinem heutigen Wissen darüber sind) verändern mich. Alles verändert sich jetzt Stück für Stück. Mein Glauben stärkt sich, meine Empfindungen verändern sich in eine Richtung, die ich bisher nicht kannte. Aber noch erkenne ich nicht viel mehr.

 

Er tauchte auch in meinen Träumen auf. Ich erinnere mich noch sehr gut an den ersten Traum mit ihm. Wir begegneten uns in einem Turm. Ich war auf dem Weg nach unten, überall stand Geröll auf den Stufen nach unten. Er kam mir entgegen von unten nach oben, mühelos, wie es schien. Er lief an mir vorbei. Sah mich im vorbei gehen kurz an und eilte weiter nach oben. Ich blieb stehen. Kam ohnehin nicht weiter. Ich drehte mich um, sah, wie er schon fast oben am Ausgang war und wollte zurückgehen. Ebenfalls nach oben. Doch ich kam schon bald nicht mehr weiter. Hilfesuchend, fast flehend sah ich nach oben zu ihm. Dann kam er zurück, reichte mir seine Hand und zog mich über die Hindernisse nach oben. Oben angelangt verließen wir den "Turm" und gelangten kurz darauf in einen großen Saal, wie es schien. Ich hörte Stimmen von draußen. Tumultartig. Dann tauchten plötzlich zwei Frauen auf. "Andere", wie er es war. Eine von den beiden nahm mich bei der Hand und führte mich eine breite Treppe herab, weg von ihm. Die andere "Andere" blieb bei ihm stehen. Ich drehte mich zu ihm um. Verstand nicht, warum man mich wegbrachte und wohin man mich führte. Die Hand der Frau hielt mich eisern fest. Ein Losreißen war unmöglich. Er und die andere Frau, die bei ihm stand, sahen mir nach. Er bewegte sich keinen Meter, stand starr auf seinem Fleck. Dann wurde ich wach ... 

 

Ich verstand nichts, ich wusste nur, dass es zu 100 % Er war. Es folgten noch weitere Träume mit ihm, welche am Ende (kurz vor dem Aufwachen) immer selbiges Schema hatten. Heute, 3 Jahre danach, verstehe ich diesen und einige andere Träume und weiß, was er zu bedeuten hat/hatte.

 

Es ist kurz vor Weihnachten 2017. Freudig erzählt er mir, dass die "Verbündete", die aufgrund ihres verschlechterten Zustandes erneut in das Krankenhaus musste, am 24.12.2017 aus diesem entlassen werden soll. Ich freue mich für beide und erwähne, dass ich an Weihnachten arbeiten bin. In welchem Zusammenhang dieses stand, weiß ich leider nicht mehr. Doch er spricht von einem Weihnachtswunder, welches passieren könnte.

 

Tatsächlich begleitet mich plötzlich ein Gefühl, dass dieses erwähnte Weihnachtswunder tatsächlich am 2. Weihnachtsfeiertag geschehen könnte.

 

Doch es kam alles anders und ich spürte es deutlich. Ich wusste an diesem 2. Weihnachtsfeiertag, dass kein Weihnachtswunder geschehen würde und ich spürte auch, das etwas passiert war. Doch meine Unsicherheit ließ mich nicht weiter sehen, als ich konnte. Zu dieser Unsicherheit gesellte sich dann auch noch Ungewissheit und das Chaos war komplett.

 

Am 28.12.2017 erhielt ich dann endlich mal eine Nachricht. Er ist am 24.12.2017 spurlos verschwunden. Zuletzt hatte man ihn wartend vor dem Krankenhaus gesehen. Von dort verschwand er dann spurlos. Doch irgendwie kam diese Nachricht nicht überraschend. Ich fragte, ob man ihn denn suchen würde. Worauf ich die Antwort bekam, ja aber man wisse nicht, wo man suchen soll. 

Da ich mittlerweile mehr von seiner Geschichte (Vergangenheit) wusste, als ich wissen sollte, sagte ich nur, sucht an einem Ort, an dem er viel Zeit verbringt. Am nächsten Tag erhielt ich dann die kurze Nachricht: "Gefunden, Zustand kritisch, Koma".

 

Später erfuhr ich dann, wo man ihn gefunden hatte und sie ihn dort nie gesucht hätten. Ebenso erfuhr ich, dass er ein Zugticket zu mir, einen Abschiedsbrief und seine Brieftasche das einzige waren, was er bei sich hatte. 

 

Das Wichtigste jedoch war, dass er lebte und ich wusste, dass er es schaffen würde, wieder auf die Beine zu kommen.

Januar 2018. Ich bete für ihn und lasse wie damals für die "Verbündete" meine Gedanken nachts zu ihm sprechen.

Immer mehr "Andere" tauchen auf.  Alles verändert sich rasant.

Kapitel 4 Veränderung

Februar 2018. Es ist der 14. Februar 2018. Ein Tag, an dem sich alles und zwar komplett Alles verändern wird. Vor mir tut sich ein riesiger schwarzer Abgrund auf. Er verschlingt mich und mein Leben in einem Zug. Es beginnt die wohl dunkelste Zeit meines Lebens. Ich lebe nicht, ich existiere gerade mal noch so. 

 

Die nächsten 6 Wochen bin ich fast nur am Schlafen. Ich will nichts hören, nichts sehen. Nur schlafen. 

Doch mit diesem Wunsch nach Schlafen beginnt etwas, was ich noch nie zuvor in meinem Leben erlebt habe.

Ich werde von einer wahren Flut an Träumen überschüttet. Sechs, sieben Träume hintereinander ... Es macht mir Angst. So viel Angst, dass ich Angst bekomme einzuschlafen. Doch der Ruf der Träume wird immer stärker. 

 

Ich beginne die Träume aufzuschreiben. Jeden Einzelnen. 

Den ersten Traum, den ich aufschrieb, war eine seltsame Begegnung mit einem alten Mann in einem Wald. Er war nicht sehr groß, hatte weißes Haar und einen weißen Bart. Ich spazierte durch den Wald und sah ein kleines Häuschen. Vor der Tür stand dieser alte Mann. Ich ging zu diesem Häuschen hin und sprach den Mann an. Er bat mich herein und wir unterhielten uns, als er plötzlich nach draußen zeigte und mich aufforderte, ihm in den Garten zu folgen. Dieser Garten war nicht sehr groß. Eher klein und seltsam. Denn in diesem Garten gab es exakt 4 Beete und auf jedem Beet befand sich etwas aus je einer Jahreszeit. Er deutete auf diese 4 Beete und sagte zu, mir: "Ich habe mir das nicht ausgesucht.", dann gingen wir wieder in das Haus hinein und kurz darauf wachte ich auf. 

 

Doch wer war der alte Mann? Was meinte er mit, das habe ich mir nicht ausgesucht? Was wollte er mir sagen? 

Schließlich fragte ich in das Nichts hinein: "Warum? Warum ich?" Und ich erhielt aus dem Nichts heraus eine Antwort, die ich zwar nicht erwartet habe, welche aber lautete: "Finde deine Bestimmung. Sie ist die Antwort auf all deine Fragen."

 

Ich bin auf einen Schlag hellwach und beginne zu realisieren. Beginne zu begreifen. Meine Bestimmung ist der Schlüssel. Aber kenne ich meine Bestimmung nicht bereits? Ist es nicht so, dass dieser Gedanke, den ich schon so lang habe, aber immer wieder verwerfe, meine Bestimmung ist?

Ich suche nach Antworten auf die unendlich vielen Fragen. Doch wohin soll ich mich wenden? Wo soll ich suchen? Oder ergeben sich die Antwort aus dem Nichts heraus? Ich erzähle den "Anderen" von der Traumflut. Erzähle ihnen davon, dass ich mittlerweile Angst zu schlafen, weil ich weiß, es kommen wieder Träume.  

 

Man sagt mir, ich dürfe weder Zweifel noch Angst haben. Sie hätten längst erkannt, wer und was ich bin. Doch Angst und Zweifel stünden mir im Weg. Diese einfach so zu beseitigen, ist einfacher gesagt als getan. Diese Angst davor, etwas falsch zu verstehen oder zu missdeuten. Diese Angst ist der Ursprung meiner Zweifel und es wird ein sehr langer und harter Weg. 

 

Kapitel 5 Offenbarung & Erkenntnis

Irgendwann hatte ich mal eine Frau kennengelernt, mit welcher ich wegen irgendetwas ins Gespräch gekommen war. Ich erzählte ihr von meinen Träumen und bat sie mir zu helfen. Sie las einige Träume und sagte mir dann Folgendes: Zitat: "Ich lese in deinen Träumen, dass du etwas ganz ganz Besonderes bist, dass du warnen sollst und so weiter. Dazu gehören wohl auch deine neuen schlimmen Träume, da bin ich mir sicher. Wer dich ignoriert oder dich gar auslacht, muss mit dem Schlimmsten rechnen, weil er nicht auf dich reagiert hat. Ich denke, deine Träume sind sehr sehr ernst zu nehmen." Zitatende

Weiter sagt sie: "Lerne, deine Träume zu akzeptieren und zu verstehen. Du bist etwas Besonderes. Deine Gabe haben nicht viele." Zu einem anderen Traum bekomme ich folgende Antwort von ihr: " Dein Traum sagt so viel aus, ich kann daraus so viel lesen. Ich muss ihn öfter lesen, um nichts auszulassen oder misszuverstehen. Aber eines kann dir jetzt schon sagen, du siehst große Dinge, die kommen voraus. Das fasziniert mich, was ich hier allein alles raus lesen konnte."

 

Auch, wenn meine Träume, so wie ich sie schreibe vielleicht unbeholfen oder teilweise stockend wirken oder klingen, ich schreibe/ schrieb sie exakt so auf, wie ich sie eben erlebt/ gesehen habe. Zudem habe ich mehr als 100 meiner Träume aufgeschrieben.

 

Auf folgende 2 Träume, beziehen sich die Antworten, der Frau, welche mir half und noch immer hilft, meine Träume zu deuten und /oder zu verstehen.

 

Traum 1: "Wieder habe ich etwas geträumt. Ich weiß nicht, ob es beängstigend oder befreiend ist. In diesem Traum waren wieder einmal Mitglieder meiner Familie anwesend. Es war ein strahlend schöner Sonnentag. Doch plötzlich verdunkelte sich der Himmel und wurde am Ende richtig Pechschwarz. Ich sagte: "Alle müssen schnell rein (ins Haus) gehen und sich in Sicherheit bringen." Ich lief zum Wäscheplatz und nahm hastig die Wäsche von der Leine, aber ich hatte den Korb vergessen, um die Wäsche da ablegen zu können. S.* brachte mir diesen, stellte ihn aber weit weg von mir ab und angesichts des aufziehenden Unwetters schrie ich sie an, warum sie den Korb so weit wegstelle. Trotzig ließ sie den Korb stehen, wo er war und eilte davon. Ich zog den Korb näher heran und zog die restliche Wäsche mit samt den Klammern schnell von der Leine. Der Himmel wurde indes immer dunkler. Dann taucht aus dem Nichts ein Mann auf und ich laufe mit ihm hinter dem Haus herum zum Hauseingang. Ich habe keine Ahnung, wer er ist. Er ist einfach da. Das Unwetter bricht los, doch es ist kein Regen oder Hagel, was vom Himmel kommt, sondern es fallen riesig große Felsen vom Himmel. Sie sind wirklich riesig und klar zu erkennen. Diese Brocken schießen auf die Erde zu und wir rennen zum Eingang. Doch genauso schnell, wie das Unwetter aufgezogen war, verschwindet es auch wieder. Wir gehen nach draußen. Die Sonne scheint, doch um uns herum sind jetzt Felswände und Wald und der Himmel erscheint auf irgendeine Art wie versteinert. Wir beschließen uns in der Umgebung umzusehen und gehen einen schmalen Steig entlang. Rechts neben uns geht es sehr steil abwärts. Ein kurzes Stück weiter ist es dann nicht mehr ganz so steil und wir sehen unten etwas liegen. Wir verlassen den schmalen Weg und gehen darauf zu. I.* findet etwas in Plastik verpackt in einem grabähnlichen Loch. Ich gehe näher heran ... und erkenne einen menschlichen Körper in der "Verpackung".

Plötzlich erscheint ein älterer Herr mit einem Hund. Der Herr ist witzig und charmant und sagt etwas zu dem im Loch liegenden, aber ich kann mir seine Worte nicht merken. Wir gehen alle zusammen noch ein Stück den Weg entlang ... Dann wache ich auf."

 

Traum 2: "Zunächst befinde ich mich in einer Wohnung. Die Räume sind aufgeteilt, doch ein Zimmer ist immer leer. Das erste leere Zimmer ist jenes mit Balkon. Eine neue Aufteilung leert dann ein weiteres Zimmer. So geht es immer weiter, bis alle Zimmer leer sind. 

Dann wechselt plötzlich der Ort und ich bin in einem alten Haus. Eine Wendeltreppe aus Holz führt nach oben. Doch diese Treppe ist nicht sicher. Ich sehe Kinder auf dieser Treppe herumturnen und versuche sie zu warnen, wie gefährlich es ist, aber sie hören mich nicht. Dann kommt eine Frau, nimmt die Kinder an der Hand und geht mit ihnen nach draußen, wo ein Jahrmarkt ist. Sie wollen Riesenrad fahren und erneut ist mir unwohl bei diesem Vorhaben, doch ich kann es nicht verhindern. Ich nutze die Gelegenheit ihrer Abwesenheit und sichere in Windeseile die Treppe. Dann kommt die Frau mit den Kindern auch schon zurück. Aber die Treppe ist nun sicher und ich muss mir keine Sorgen machen. Ich gehe ein Stück die Treppe nach unten. Mir wird urplötzlich schwarz vor Augen. Ich spüre, wie ich meine Augen "verdrehe" und kippe nach vorn, um. Ich liege bewusstlos auf der Treppe und sehe die Menschen, die um mich herum stehen und versuchen mich "aufzuwecken". Kurzzeitig erlange ich das Bewusstsein zurück, stehe auf und kippe erneut nach vorn um. Nun wache ich erst in einem Krankenhaus wieder auf. Der Aufenthalt in diesem ist aber nur von kurzer Dauer und ich kehre zurück zu dem Haus. Ich öffne die Tür und mir kommt ein Mann mit Hut und einem Hund entgegen. Zunächst laufen wir aneinander vorbei. Er an mir, ich an ihm. Doch dann erkenne ich den Mann plötzlich und der Hund erkennt mich. Er stürzt auf mich zu, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen. Voller Freude springt er an mir hoch und tollt dann über die Wiese vor dem Haus. Nun erkennt mich auch der Mann mit Hut. Wir stehen draußen auf einem Feld. Der Mann ist besorgt. Das Feld liegt brach, ist leer, der Boden trocken und es wächst nichts. Ich schlage ihm vor, ein anderes Feld neu zu bebauen. Doch es ist das einzige Feld, was er hat. Ich sehe in der Ferne einen riesen großen Baum stehen. Von Weitem sieht es aus, wie eine Eiche. Ein dicker gesunder Stamm und eine wahrlich wunderschöne grüne Baumkrone. Dahinter befindet sich fruchtbares Land ...

Ich gehe zurück in das Haus. Die Kinder möchten einen Garten im Haus. Ich soll mir darüber Gedanken machen(!) Oben am Geländer der Treppe steht ein Mann und beugt sich über das Geländer zu mir herunter. Er deutet auf die Ecke neben dem Eingang. Ich drehe mich um zu diesem Eingang. Es war mir vorher nicht wirklich aufgefallen, aber das Haus ist komplett aus Holz. Mir kommt eine Idee wegen des Gartens, den sich die Kinder wünschen und erzähle sie dem Mann. Er kommt die Treppe herunter zu mir und sagt: "Das klingt sehr vielversprechend" und geht nach draußen. Dann dreht er sich noch einmal zu mir um und sagt: "Solche Menschen wie dich braucht man. Du könntest mir helfen." Ich willige, ohne zu zögern ein. Er schaut mich an. Denkt kurz nach, ... er will mich unbedingt, ... nickt und geht. Dann wachte ich auch schon auf."

 

Die Träume werden Hauptbestandteil von allem. Ich verstehe sie nicht, möchte sie aber verstehen. Ich möchte wissen, was da vor sich geht. Was ich sehe. Auch erscheinen mir manchmal urplötzlich aus dem Nichts Bilder vor meinem geistigen Auge. Im Wachzustand. Doch meistens ergibt sich eine Erklärung dafür für das Gesehene erst hinterher. Wie zum Beispiel der Engel, der die "Andere" mit seinen Flügeln umarmte und in Sicherheit brachte. Ich sah dieses Bild zwar in jenem Moment, wie mir erzählt wurde, was passiert war, aber ich konnte es nicht erklären. Ich habe so etwas vorher nie erlebt. Viel später erzählte mir diese "Andere", dann was (wie) sie (es) erlebt hatte. Auch erzählte sie mir, dass sie ab einer bestimmten Zeit immer wieder meine Stimme gehört hatte, die beruhigend zu ihr sprach. Und meine Stimme kannte sie ja, als sie mich bei der Arbeit besucht hatten.

 

Einige Zeit später tauchte erneut ein Engel vor meinem geistigen Auge auf. Sie war wunderschön, lächelte und winkte mir. Dann verschwand das Bild. Wieder konnte ich es mir nicht erklären. Warum? Woher? Am selben Tag, wie dieses Geschehen war, sagte man mir, dass eine der "Anderen" (ich kannte auch sie) nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben war.

 

Ich war geschockt. War sie der Engel? Langsam dämmerte es mir. Es folgte ein weiterer Schritt des Begreifens und Verstehens. Aber die Angst etwas zu missdeuten ließ mich dennoch immer wieder zweifeln.

 

"Lerne deine Träume zu akzeptieren und zu verstehen."

 

Ich machte mich auf die Suche nach Antworten und fand eine erste Antwort indem ich auf meinen Geburtsschutzengel stieß.

Es war für mich ein Stück Erklärung. Zwar nicht auf das Warum und Wieso aber damit fiel es mir leichter, das was geschah zu akzeptieren.

Ein weiterer Schritt des Begreifens. Nur stellte mich das mit der Zeit nicht zufrieden. Es tauchten immer mehr Fragen auf und ich musste die eigentliche Antwort selbst finden. 

 

Ich suchte weiter. Es musste einen Sinn dahinter geben. Eine plausible Erklärung. Irgendwas.

Also begann ich mich mit dem Ursprung der Seele auseinanderzusetzen und wurde auch hier fündig.

So nach und nach fügten sich die Puzzleteile zusammen. 

 

Doch da waren noch die Träume. Ich verstand sie nicht und ich verstand auch alles andere nicht.

 

Ich trage eine Last, die mich jetzt schon erdrückt und sie wird größer und schwerer. Immer wieder hörte ich: "Du musst dieses und jenes können. Das und das spüren." Aber da war nichts, was ich spürte. Da war nichts was ich von den Dingen konnte, die hätte können müssen. Alles was da war, waren die Träume und gelegentlichen Bilder vor meinem geistigen Auge. Sie kamen und verschwanden wieder. Ich zweifelte, verzweifelte. Etwas sagte mir, dass die Dinge so sind wie sind und alles zu seiner Zeit kommen wird. Doch die Zweifel die man säte ließen mich immer tiefer fallen. Die Erwartungshaltung der "Anderen" und meine Angst vor Fehlern, raubten mir das Leben, mehr und mehr. Es macht mich kaputt. Es zerstört mich. Ich komme vom Weg ab. Die Träume verschwinden. Kommen wieder. Verschwinden. 

 

Es kommt zum Knall zwischen den "Anderen" und mir. Das Tal wird tiefer. Angst und Zweifel, eine mörderische Kombination. Doch man gibt mich nicht auf. Mir begegnet jemand, der in der Lage ist mich aufzurichten. Der in der Lage ist mir aufzuhelfen. Er führt mich zurück auf den richtigen Weg, öffnet mir die Augen. Plötzlich sehe ich wieder klare Bilder. Aber es sind Bilder, die ich nicht sehen wollte. Warum? Warum, könnt ihr es nicht verstehen? Warum, könnt ihr nicht akzeptieren, dass ich eine andere "Andere" bin? Wut steigt in mir auf, als ich erkenne, welches Spiel gespielt wird.

Jetzt sehe ich alles aus einer völlig neuen Perspektive. Doch ich kann nicht weg von ihnen. Sie sind zu wichtig und ich beginne um Wahrheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Die Träume kehren zurück. Ich bin einerseits erleichtert aber andererseits verstehe ich sie noch immer nicht. Immer wieder suche ich Rat, bei Verbündeten. Doch so sehr man mir auch helfen mag, ich komme nicht vorwärts. Die Zeit ist nach wie vor Dunkel und zermürbend.

 

Silvester 2018. Ich bin bei meinen Kindern. Die Stimmung ist gut. Doch kurz vor Mitternacht schaue ich in den Nachthimmel. Das Feuerwerk wird gleich los gehen. Aber irgendetwas ist seltsam. Da ist etwas am Himmel, was ich nicht erklären kann. Mich überkommt ein seltsames Gefühl. Irgendetwas stimmt nicht. Ich gehe ins Bad. Schaue in den Spiegel. Am Kreuz meiner Halskette fehlt ein Stein ... Kann es sein? Dieses seltsame Gefühl lässt mich nicht mehr los. Zwei Tage später fahre ich nach Hause und erfahre weitere 2 Tage später was passiert ist. Eine Welt bricht zusammen. Ich kann tagelang nicht klar denken. "Warum? Warum ausgerechnet du? Wie konnte das passieren? Du warst nicht dran. Du warst der, der vor dem Feld kniete."

 

 

Fortsetzung folgt ...